Neulich haben meine Schwester und ich uns ein Tandem gemietet und sind zu meinem Lieblingsstrand auf der Halbinsel Paljassaare geradelt. Das Wetter war augustig, herrlich windig, es gab hohe Wellen zum Drüberhupfen und viel Sonne dazu. Doch nicht vergessen werde ich den Nachmittag allein wegen der Menschen, die uns in Kalamaja und Kopli begegnet sind.
Zuerst ist uns ein kleines Mädchen mit seiner Oma entgegengekommen. Als es uns gesehen hat, hat es große Augen gemacht und dann ernst und gar nicht so laut gesagt: „Super!“ Kurz darauf sprach uns ein älteres Ehepaar auf einer Parkbank an: „Wie nennt man denn so ein Fahrrad?“ Dann zeigten drei Buben gleichzeitig auf uns: „Mama, schau mal!“ Ein Motorradfahrer, der an uns vorbeifuhr, ließ kurz den Motor aufheulen, eine Gruppe Jungs, die auf einer Wiese Picknick machte, rief uns zu, wir sollten uns zu ihnen setzen. Und als wir das Rad einen kleinen Berg hochschieben mussten, fragten uns zwei Frauen, beide in unserem Alter: „Und wie steigt man da auf?“ Na so, haben wir gesagt, uns auf den Sattel geschwungen und unsere Tour fortgesetzt. An den Holzhäusern vorbei, den Kulturkilometer entlang, klingelnd zwischen den Fußgängern hindurch. Am nettesten und denkwürdigsten war die Begegnung an der Bushaltestelle. Dort saß eine Frau mittleren Alters in einem verwaschenen T-Shirt auf der Bank, mehrere Plastiktüten zu ihren Füßen. Sie sieht uns, stutzt, und fängt lauthals an, zu lachen, so ein richtiges Glucksen, von ganz innen heraus, völlig perplex. Wir haben ihr fröhlich zu gewunken und auch gelacht.
Freitag, 19. August 2011
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