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Samstag, 20. August 2011

Ein Tag Haapsalu - Teil 1

Auch in Haapsalu war ich nun, wieder war der Besuch ein Sonntagsausflug und für den schnellen Vergleich halte ich fest: Haapsalu ist eigentlich wie Pärnu, nur dörflicher und dadurch heimeliger.

Bekannt ist Haapsalu für die hauchdünnen Schals, die dort hergestellt werden. Sie müssen so fein gearbeitet sein, dass sie sich durch einen Ring ziehen lassen. Als wir durch das Städtchen spaziert sind, fand gerade ein Straßenfest statt und ein Programmpunkt von diesem war der Strickwettbewerb. Rund zwanzig Damen strickten nach Anleitung um die Wette und, von wegen Handarbeit sei etwas für Omas, die jüngste Teilnehmerin war vielleicht gerade 16.


An mondäne Zeiten erinnert der Bahnhof, der leider nicht mehr von Zügen, aber immerhin von Bussen angefahren wird. Als er 1907 erbaut wurde, konnte sich Haapsalu rühmen, den längsten überdachten Bahnsteig Europas (214 Meter) zu besitzen. Stillgelegt wurde die Strecke nach Haapsalu Mitte der 1990er Jahre, seitdem enden die Züge aus Tallinn in Riisispere. Seit 2004 gibt es nicht mal mehr Gleise, nur noch das Eisenbahnmuseum und ein alte paar Loks dazu.


Ihre einstige Bedeutung weniger verloren haben das Kurhaus und die Strandpromenade. Dort genießen die Gäste auch heute Kaffee und Kuchen auf Spitzendeckchen und flanieren gemächlichen Schrittes am müde platschenden Wasser entlang. Und über all den hellen Holzhäuschen thront schützend die Ruine der Burg, die über Jahrhunderte hinweg Sitz der Bischöfe von Ösel-Wiek war.