Montag, 15. August 2011

Ankündigung: Porträt auf Deutschlandradio Kultur

Morgen eine Vormittagspause gefällig? Wie wäre es mit zehn Minuten Radiohören zwischen 10:50 Uhr und 11 Uhr? In dieser Zeit läuft in der Sendereihe "Profil" von Deutschlandradio Kultur ein kurzes Porträt von mir. Entstanden ist es, als eine Gruppe des Journalistenverbands Berlin-Brandenburg im Juni die Kulturhauptstädte Tallinn und Turku besucht und an einem Abend auch mich getroffen hat. Nach der Ausstrahlung ist die Sendung noch für einige Zeit auf www.dradio.de zu finden. Viel Spaß beim Zuhören!

10 Kommentar(e):

Anonym hat gesagt…

Danke, die Sendung gefiel mir gut, ich habe gleich den Blog angeklickt und mein nächstes Reiseziel wird Tallinn sein!
Anna

Karin Frucht hat gesagt…

Liebe Sara Jana Portner! Soeben habe ich das Portrait über Sie und Ihre Arbeit im Radio gehört und spontan fiel mir ein, das ich schon immer mal nach Estland wollte! da einige meiner Vorfahren in Tartu/Dorpat gelebt haben..Es ist nur eben weit von hier..Mein Urgroßvater Adolf von Harnack ist am 7. Mai 1851 in Dorpat/Tartu geboren.. Sein Vater Theodosius Harnack, geboren 1817 in Sankt Petersburg, habilitierte sich in Dorpat in Kirchengeschichte und Homiletik, zugleich wurde er Universitätsprediger, später Professor für Praktische und Systematische Theologie..Der Großvater mütterlicherseits, hieß Gustav Ewers, geboren 1779 in Westphalen, in einer bäuerlichen Familie - hütete als Kind die Gänse und wurde auf verschlungenen aber doch geraden Wegen Professor für Staatswissenschaften und Russisches Recht, an der neugegründeten Universität Dorpat ab 1818 dort Rektor und dreizehn mal wiedergewählt..So viele Erfolge sind kaum zu fassen!..Könnte noch mehr erzählen, aber für den Anfang..Würde gerne mal die Spuren dieser Ahnen verfolgen..findet man Spuren? Welche? Wie haben sie gelebt, die Ahnen? Gustav Ewers müsste bekannt sein an der Uni Tartu..habe Ihren Bericht über das heutige Tartu gelesen..Wie funktioniert das Bog-schreiben? Können Sie mir antworten? Herzliche Grüße, Karin Frucht

Judl hat gesagt…

Für alle die es verpasst haben - hier der direkte Link zum Radiobeitrag:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/1530524/

Karin Frucht hat gesagt…

..Noch weiter: "ICH BIN als ein "Überflüssiger" am 7. Mai 1851 in der Tierarzeneischule zu Dorpat geboren" - so pflegte Adolf von Harnack zu sagen, wenn er nach seinen Anfängen gefragt wurde."Überflüssige" so nannte man die Dorpater, die trans-Embach, d.h. in dem Stadtteil lebten, den man durch da Überschreiten der steinernen Brücke über das Flüsschen Embach erreichte. Hier stand die Tierarzeneischule. in deren einem Flügel der Professor der Theologie Theodosius Andreas Harnack seine Wohnung hatte. Hier wurden ihm die Zwillinge Adolf und Axel geboren, von denen Adolf der um elf Stunden ältere war. Die Neugeborenen waren so klein, dass sie in den Pantoffeln ihres Vaters Platz hatten. Da sie entsprechend zart waren, wurde für jeden von ihnen eine estnische Amme angenommen, und Harnack scherzte gelegentlich, dass er "die seiner Natur innenwohnende Wildheit" der Ernährung durch diese Estnin zu verdanken habe..."
So fängt die Biographie über meinen Urgroßvater Adolf von Harnack, geschrieben von seiner Tochter Agnes von Zahn-Harnack an, 1936 geschrieben..Gibt es die Brücke noch und die Tierarzeneischule??Un der innert in Tartu etwas an Theodosius und Gustav Ewers??
Jedenfalls ist der Anfang sehr schön geschrieben, finde ich..die Biographie ist überhaupt wunderbar geschrieben..

Anonym hat gesagt…

Hallo Frau Frucht,

also es gibt zwar noch eine Brücke, die vom Zentrum direkt über das Flüsschen führt, aber ich vermute, dass es nicht mehr die ist, auf der Ihr Großvater einst nach Hause ging. Die jetzige ist eine Stahlbogenbrücke, wohl nach den Krieg erbaut.
Alles nur Vermutungen, weil ich nur schnell in Google-Maps und in den dort über das orange Männchen gleich verfügbaren vielen vielen Bildern nachgeschaut habe. Zumindest fahren aber wohl keine Autos über die Brücke.
Hier der Link zu Google Maps:

http://maps.google.de/maps?q=Tartu,+Tartumaa,+Estland&hl=de&ll=58.38094,26.726362&spn=0.002731,0.008256&sll=48.018644,11.71223&sspn=0.221837,0.528374&vpsrc=6&t=k&z=18

Viele Grüße

Sarah Jana Portner hat gesagt…

Hallo Anna: Wenn Dich der Radiobeitrag plus Blog zu einer Reise nach Tallinn animieren - klasse! Dann wünsche ich Dir viel Spaß und interessante Entdeckungen, wenn es so weit ist.

Hallo Judl: Vielen Dank für den Link! Wie gut, dass man Radio heutzutage auch nachträglich hören kann ...

Sarah Jana Portner hat gesagt…

Hallo Frau Frucht:

Sie haben ja gleich viele Fragen auf einmal! Ich werde versuchen, zumindest einige zu beantworten. Immerhin hat mir italiano schon ein wenig Arbeit abgenommen ...

Leicht zu beantworten ist Ihre Frage, wie das Blog-Schreiben funktioniert. Ich lebe in dieser Stadt, halte die Augen offen, habe insbesondere einen Blick für die Spuren der Geschichte und halte meine Eindrücke und Erlebnisse in Texten und Bildern fest. Was die technische Seite betrifft: Es gibt eine Benutzeroberfläche von Blogger, in die ich das Material quasi nur noch einfügen muss. Ein bisschen formatieren muss man dann noch, aber das ist kein Hokus-Pokus und nicht schwer.

Ihre Familiengeschichte klingt beeindruckend und spannend. Wie schön, dass Sie all dies über ihre Vorfahren wissen! Wer hat es zusammengetragen? Sie selbst? Ihre Eltern?

Ich würde sagen, wenn Sie schon so viel über ihre Vorfahren wissen, ist es eigentlich ein Muss, nach Estland zu fahren, damit Sie einen Eindruck vom heutigen Land bekommen und eine Ahnung von der Heimat ihrer Ahnen. Ein Teilnehmer (Christoph) des Estnisch-Volkshochschulkurses aus Heidelberg, mit dem ich mir Mails schreibe, war vor ein paar Jahren auch auf familiärer Spurensuche in Tartu. Hier finden Sie seinen Bericht: http://stadtschreiber-tallinn.blogspot.com/p/post-aus-und-nach-heidelberg.html. Aber natürlich sollte so eine Reise wahrscheinlich gut vorbereitet sein, um auch möglichst viel mitzunehmen.

Anfang Juni habe ich mich mit mehreren Menschen in Tartu getroffen, auch mit zwei Professoren der Uni. Aber natürlich habe ich diese nicht auf Gustav Ewers oder Theodosius Harnack angesprochen. Ende August werde ich nochmal einige Bekannte aus Tartu treffen, ich werde nachfragen, ob die beiden Professoren den Menschen dort noch heute ein Begriff sind. Die Steinbrücke, so habe ich im Juni gehört, wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert. Und ja, wenn ich mich recht entsinne, dann ist die Stahlbogenbrücke, von der italiano schreibt, die Nachfolgerin. Aber ich werde mich nochmal erkundigen.

Schwieriger ist Ihre Frage zu beantworten, ob es noch Spuren gibt, ob man diese findet, wie sie gelebt haben, die Ahnen. Ja, es gibt Spuren! Allerdings sind diese mitunter schon sehr verwischt. Aber wer sucht, der findet, das wird hoffentlich auch in diesem Blog immer wieder deutlich.

Eine Idee vom Selbstverständis und von der Lebensweise des deutschbaltischen Bürgertums in der Universitätsstadt Dorpat habe ich unlängst durch das Buch "Liebe Renata" bekommen, auf das ich auch zwei Mal kurz verwiesen habe. Es spielt vor und während des Ersten Weltkriegs. Vielleicht können Sie dieses auftreiben? Gegenfrage: Wie heißt denn die Biographie über Ihren Urgroßvater, von der Sie sprechen?

Ich hoffe, Ihre Neugier ein bisschen befriedigt zu haben.

Mit herzlichen Grüßen

Sarah Jana Portner

Karin Frucht hat gesagt…

Liebe Sara Jana Portner! Danke für Ihre Antwort - ja ich habe schwierige Fragen gestellt, weiß ich..umso mehr Danke für Ihre Antworten! Es ist halt so, das sich schon lange nach so einer Möglichkeit gesucht habe, diese Fragen zu stellen..Aber woher sollen Sie auch die Antworten wissen, es sind ja meine Fragen..Die Fragen die ich mir seit Jahrzehnten stelle. Vermutlich gibt es auch keine Antworten, jedenfalls nicht so, wie ich sie mir vorstelle, sondern ganz anders..Die Biographie heisst ADOLF von HARNACK und ist von seiner Tochter AGNES ZAHN-HARNACK 1936 geschrieben worden

http://www.amazon.de/Adolf-von-Harnack-Agnes-Zahn-Harnack/dp/3110032198

Wenn man hier das Buch anklickt, kann man auch drin blättern und lesen: Vorworte, Inhalt und den Anfang aus dem ich zitiert habe -
Naja, er war selber eine bekannte Persönlichkeit und deshalb haben viele über ihn geschrieben, aber eben diese Biographie hat seine Tochter verfasst. Ich kannte sie nicht mehr, nur wiederum deren Tochter war meine Patentante - daher die Überlieferungen..und vielen Geschichten -Also unser Problem ist eher, dass es zuviele Geschichten über all diese Ahnen gibt, dass man gar nicht weiß, wo anfangen -
Übrigens: wenn ich die Links anklicke, die in diesem Blog angegeben werden, komme ich nicht direkt auf die Seite, sie sind nicht aktiviert..?
Muss ich sie abschreiben und neu eingeben?
Herzliche Grüße nach Tallin und an Sie! Karin Frucht - Was ist eine URL?

Anonym hat gesagt…

Hallo Frau Frucht,

oh, ich glaube wir haben Sie ein wenig vergessen ... ich hoffe, sie finden meine Antwort noch.
Zu Ihren letzten beiden Fragen:
Nein die Links hier im Blog sind nicht aktiv - draufklicken nützt nichts. Sie müssen sich - ein wenig umständlich ist das - den kompletten Link markieren, kopieren und dann in die Adressenzeile oben in ihrem "Internet-Fenster" einfügen. Wenn sie vorher ein neues Fenster öffnen und dann dort die Adresse einfügen, bleibt der Blog hier für Sie weiterhin zum Weiterlesen offen.
"Was ist eine URL?"
Ich hab einfach mal genau diesen Text in Google eingegeben, dann erscheinen als Ergebnis viele viele, oft für Laien nicht verständliche Definitionen. Auch zu einem Fluss in Österreich kann man was lesen :) - aber die einfachste Antwort lautet:
"Die Adresse einer Internetseite" - das passt glaube ich zu Ihrer Fragestellung am besten.

Viele Grüße

JWR_4_7 hat gesagt…

"Gibt es die Brücke noch und die Tierarzeneischule?? Und erinnert in Tartu etwas an Theodosius und Gustav Ewers??" frägt Karin Frucht.

Ja, die Steinbrücke über der Embach gibt es noch immer, aber nur als Modell direkt neben der neuen Brücke.
Es gibt aber auch ein nahezu perfektes Foto unter: https://www.flickr.com/photos/27639553@N05/4419605647, woraus man sehen kann wie gut das Modell gelungen ist.

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